Hart am Wind: Vertreter von Bund und Land überzeugten sich von der Effizienz der Windenergie.

Johannes Schmuckenschlager (li.) und René Lobner mit Weitblick am Windrad

Untersiebenbrunn. Johannes Schmuckenschlager, Obmann des Umweltausschusses im Parlament und NÖ Landtagsabgeordneter und VP-Bürgermeister René Lobner überzeugten sich bei einer Windrad-Begehung im Windpark „Marchfeld Mitte“ von der Leistungsfähigkeit und den Potentialen der Windstrom-Produktion.

Beim Lokalaugenschein im Windpark „Marchfeld Mitte“ begaben sich
VP-Umweltsprecher und Nationalratsabgeordneter Johannes Schmuckenschlager und NÖ-Landtagsabgeordneter René Lobner in luftige Höhen. Auf dem Maschinenhaus einer Windkraftanlage informierten sich die Volksvertreter auf 135 Meter Höhe über Technik, Stromproduktion und die Herausforderungen beim Kraftwerksausbau.

Sauberer Strom aus Windkraft ist heute ein fester Bestandteil der Energieproduktion. Bundesweit werden bereits etwa 11 Prozent des Bedarfs durch Windstrom gedeckt. „In Niederösterreich trägt der Windstrom sogar 29 Prozent zur Bedarfsdeckung bei. Alleine der Windpark ‚Marchfeld Mitte’ deckt mit 14 Windkraftanlagen den Jahresbedarf von 28.000 Haushalten, also etwa drei Viertel des Bezirks Gänserndorf“, erklärt Mag. Gregor Erasim, Geschäftsführer der WindLandKraft Firmengruppe, die den Windpark betreibt.

Die Klima- und Energiestrategie des Bundes zielt auf eine vollständige Deckung des nationalen Strombedarfs durch erneuerbare Energie bis 2030 ab. Windenergie soll gemäß der „#mission2030“ bei der Erreichung der Klimaziele einen hohen Stellenwert einnehmen. „Bis 2030 rechnen wir mit einem zusätzlichen Strombedarf von 15 Terawattstunden. Gemeinsam mit dem Ersatz von auslaufenden Technologien werden insgesamt 35 Terawattstunden an erneuerbarem Strom benötigt“, so VP-Umweltsprecher Schmuckenschlager und ergänzt: „Rund 40 Prozent muss durch die Windkraft geleistet werden. Da wir mit Wasserkraft realistisch nur rund 8 Terawattstunden schaffen können, brauchen wir 1.700 neue zusätzliche Windkraftanlagen im Bundesgebiet. Das ist Teil unserer Mission.“

Von der Wichtigkeit des Klimaschutzes ist auch NÖ-Landtagsabgeordneter René Lobner überzeugt: „Wir haben in Niederösterreich sehr gute Bedingungen für die Nutzung des natürlichen Rohstoffs Wind. Um die bereits spürbaren Effekte des Klimawandels einzudämmen müssen wir handeln und unseren Beitrag leisten.“ Die jüngsten Unwetterereignisse und Temperaturanstiege geben nur einen Vorgeschmack auf die derzeit ungebremste Entwicklung, meint Lobner besorgt.

Einen zusätzlichen Impuls erwarten sich die Vertreter von Bund und Land für die regionale Wertschöpfung. Alleine mit der Wartung und der Betriebsführung zukünftiger Windparks sollen etwa 3.500 Arbeitsplätze geschaffen werden. Johannes Schmuckenschlager betont die Stärkung des ländlichen Raums als Chance im Zuge des Systemumbaus: „Neue Jobs entstehen vor allem vor Ort, in den Regionen.“ Dazu komme noch ein beträchtlicher Anteil an lokaler Wertschöpfung. „Insgesamt werden bis 2030 bis zu 8,5 Milliarden Euro im Windkraft-Sektor investiert“, so Schmuckenschlager.

22.06.2018 10:31
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